Entfernen tief frakturierter Zahn einschließlich Wundversorgung

Ein tieffrakturierter Zahn ist ein Zahn, der aufgrund einer schweren Verletzung oder Erkrankung tief in das Zahnfleisch oder sogar bis in den Kieferknochen hinein gebrochen ist. In solchen Fällen ist oft eine Entfernung des Zahns die einzige Behandlungsmöglichkeit, um weitere Komplikationen zu vermeiden. Der BEMA-Abrechnungsposten 45 "Entfernen tieffrakturierter Zahn einschließlich Wundversorgung" beschreibt diesen medizinisch notwendigen Eingriff genauer.

Unter diesem BEMA-Begriff versteht man die vollständige Entfernung eines Zahnes, der aufgrund einer schweren Fraktur oder Schädigung tief im Kieferknochen oder Zahnfleisch sitzt. Der Eingriff beinhaltet nicht nur die chirurgische Extraktion des Zahns, sondern auch die anschließende Wundversorgung und -versorgung, um die Heilung optimal zu unterstützen.

Tieffrakturierter Zahn: Zahn, der aufgrund einer schweren Verletzung oder Erkrankung bis tief in den Kiefer- oder Zahnfleischbereich gebrochen ist
Extraktion: Chirurgische Entfernung des Zahns
Wundversorgung: Behandlung und Versorgung der Wunde nach der Zahnentfernung
Kieferknochen: Teil des Schädelknochens, in dem die Zähne verankert sind
Zahnfleisch: Weichgewebe, das die Zähne umgibt und schützt

Für diesen Eingriff müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein:

• Der Zahn muss tatsächlich tieffrakturiert sein, also bis in den Kieferknochen oder das Zahnfleisch hinein gebrochen sein. Oberflächliche Brüche oder Beschädigungen fallen nicht darunter.
• Der Zahn muss aufgrund der schweren Verletzung oder Erkrankung entfernt werden müssen. Eine Erhaltung des Zahns muss medizinisch nicht mehr möglich sein.
• Der Patient muss gesundheitlich für den Eingriff geeignet sein und darf keine Kontraindikationen aufweisen.
• Der Patient muss eine Einwilligung zur Zahnentfernung und Wundversorgung erteilen.

Der Eingriff umfasst mehrere Schritte:

1. Betäubung des Behandlungsbereichs: Zunächst wird der Zahn und das umgebende Gewebe mit einem Betäubungsmittel versorgt, damit der Patient während des Eingriffs keine Schmerzen empfindet.
2. Freilegen des tieffrakturierten Zahns: Um an den Zahn heranzukommen, muss das Zahnfleisch möglicherweise aufgeklappt oder anderweitig präpariert werden.
3. Entfernung des Zahns: Der tieffrakturierte Zahn wird dann vorsichtig und unter Schonung des umgebenden Gewebes aus dem Kiefer- oder Zahnfleischbereich extrahiert.
4. Wundversorgung: Nachdem der Zahn entfernt wurde, muss die entstandene Wunde versorgt werden. Dazu gehören das Nähen des Zahnfleisches, das Einbringen von Wundauflagen und die Kontrolle der Blutung.
5. Nachbehandlung: In den Tagen und Wochen nach dem Eingriff muss die Wunde sorgfältig gereinigt und gepflegt werden, um Komplikationen wie Entzündungen zu vermeiden.

Der Hauptvorteil dieses Eingriffs ist, dass er schwerwiegende Komplikationen wie Entzündungen oder weitere Schädigungen des Kiefers oder Zahnfleisches verhindert. Ein tief frakturierter Zahn stellt eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit des Patienten dar und muss daher entfernt werden.

Beseitigung von Schmerzen und Beschwerden, die durch den tief frakturierten Zahn verursacht werden:
Ein tief frakturierter Zahn kann zu starken Schmerzen und anderen unangenehmen Beschwerden wie Schwellungen oder Entzündungen führen.
Durch die Entfernung des geschädigten Zahnes können diese Schmerzen und Beschwerden vollständig beseitigt werden.
Dies führt zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität für den Patienten.
 

Verhinderung von Folgeschäden wie Knochenabbau oder Zahnfleischerkrankungen:
Ein frakturierter Zahn, der nicht behandelt wird, kann über die Zeit zu Komplikationen wie Knochenabbau oder Entzündungen des Zahnfleisches führen.
Diese Folgeschäden können weiter um sich greifen und andere Zähne oder sogar den Kieferknochen beeinträchtigen.
Durch die Entfernung des frakturierten Zahnes können solche Komplikationen frühzeitig verhindert werden.
 

Schaffung der Voraussetzungen für eine spätere Versorgung mit Zahnersatz:
Der Verlust eines Zahnes erfordert in der Regel den Ersatz durch einen Zahnersatz, wie zum Beispiel eine Brücke oder Implantate.
Durch die Entfernung des frakturierten Zahnes werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass der Zahnersatz später problemlos und erfolgreich eingesetzt werden kann.
Dies ermöglicht eine langfristig stabile und ästhetische Lösung für den Patienen.
 

Unterstützung der Wundheilung durch die professionelle Wundversorgung:
Nach der Entfernung des Zahnes muss die Wunde fachgerecht versorgt werden.
Dies beinhaltet die Reinigung, Desinfektion und gegebenenfalls das Nähen der Wunde.
Eine solche professionelle Wundversorgung unterstützt den Heilungsprozess und beugt Komplikationen wie Infektionen vor.

Die Entfernung eines tief frakturierten Zahnes ist für Patienten geeignet und medizinisch notwendig, bei denen aufgrund einer schwerwiegenden Verletzung oder Erkrankung ein Zahn so stark beschädigt ist, dass eine Erhaltung des Zahns nicht mehr möglich ist.

Häufige Ursachen für eine solche Fraktur können sein:

• Schwere Zahnverletzungen durch Unfälle oder Stürze
• Fortgeschrittene Karies oder Parodontitis, die den Zahn zerstört haben
• Komplizierte Zahnwurzelbehandlungen, bei denen der Zahn irreparabel geschädigt wurde

In all diesen Fällen ist die Entfernung des Zahns medizinisch notwendig, um weitere Komplikationen zu verhindern und die Gesundheit des Patienten langfristig zu erhalten.

GOZ 3020 beschreibt die Entfernung eines tief frakturierten oder tief zerstörten Zahnes. Diese Leistung ist besonders wichtig, wenn Zähne stark geschädigt sind und nicht mehr erhalten werden können. Die Entfernung solcher Zähne erfordert in der Regel zusätzliche Sorgfalt und Technik. Für diese Leistung werden 270 GOZ Punkte angesetzt, was bei Anwendung des GOZ-Faktors von 2,3 zu einem Betrag von 34,93 € führt.

Im Vergleich dazu behandelt die BEMA-Nummer 45/X3 das Entfernen eines tieffrakturierten Zahnes, einschließlich der Wundversorgung. Diese Leistung umfasst nicht nur die Zahnentfernung, sondern auch die Nachsorge, die für eine erfolgreiche Heilung wichtig ist. Hierfür werden 40 BEMA Punkte vergeben, was zu einem Betrag von 41,61 € führt. Der Gleichstandsfaktor für diese Leistung beträgt 2,74.

Der finanzielle Vergleich der beiden Leistungen zeigt ein Defizit von -6,68 € in der GOZ-Abrechnung im Vergleich zur BEMA-Abrechnung. Dies bedeutet, dass die BEMA-Leistung in finanzieller Hinsicht höher bewertet wird als die GOZ-Leistung.

Die Unterschiede in den Punktwerten und Beträgen verdeutlichen die unterschiedlichen Ansätze zur Bewertung zahnmedizinischer Leistungen, die in der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) und im Bewertungsmaßstab für zahnärztliche Leistungen (BEMA) Anwendung finden. Diese Unterschiede sind für Zahnarztpraxen nicht nur für die Abrechnung von Bedeutung, sondern auch für die strategische Planung der angebotenen Leistungen. Die Wahl zwischen GOZ und BEMA kann sowohl klinische als auch betriebswirtschaftliche Überlegungen in die Praxisgestaltung einbeziehen.

Die Entfernung eines tieffrakturierten Zahns einschließlich Wundversorgung ist ein wichtiger zahnmedizinischer Eingriff, um schwerwiegende gesundheitliche Folgen für den Patienten zu verhindern. Der Eingriff umfasst die chirurgische Extraktion des Zahns sowie die professionelle Versorgung und Behandlung der Wunde.

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